Milchalternativen unter der Lupe
tibits Special
Milchalternativen unter der Lupe
30.12.2022

In den letzten Jahren haben pflanzliche Milchalternativen stark an Beliebtheit gewonnen. Kein Wunder: Pflanzendrinks sind lecker, vielseitig einsetzbar und erst noch ökologischer als ihr tierisches Pendant. Wir haben die verschiedenen Alternativen unter die Lupe genommen und verraten euch, welche den besten ökologischen Fussabdruck besitzt und wozu ihr welche Alternative verwenden könnt.

Soja-, Hafer-, oder doch besser Mandeldrink? Das Angebot an pflanzlichen Milchalternativen wächst und wächst. Da fällt es manchmal schwer, sich für einen Pflanzendrink zu entscheiden. Doch die positive Nachricht gleich zuerst: Grundsätzlich haben die meisten Pflanzendrinks eine bessere Ökobilanz als Kuhmilch. Ihre Herstellung stösst deutlich weniger schädliche Treibhausgase aus und belastet dadurch die Umwelt weniger. Dies zeigt auch folgendes Beispiel aus einer Studie von WFF Schweiz: Die Klimabelastung eines Liters Vollmilch liegt bei 1,63 kg CO2 wohingegen Sojadrink die Umwelt mit nur 0.7 kg CO2 belastet.

Doch auch unter den Pflanzendrinks gibt es Unterschiede: Wir haben die vier beliebtesten Milchalternativen miteinander verglichen und eine Übersicht mit Tipps erstellt.

Sojadrink wird aus geschroteten Sojabohnen hergestellt.

Sojadrink

Sojadrink verursacht eine 40 % kleinere Umweltbelastung als Kuhmilch und hat somit die beste Ökobilanz was den CO2 Ausstoss betrifft. Die Alleskönnerin verfügt ausserdem über ähnliche Nährwerte wie Kuhmilch und ist vielseitig einsetzbar: Sie schmeckt im Kaffee, lässt sich gut aufschäumen und ist auch zum Backen und Kochen geeignet. Entgegen dem weit verbreiteten Irrglauben, dass Soja aus Übersee aus gerodeten Regenwaldflächen stammt, enthalten hierzulande erhältliche Produkte europäische Sojabohnen, meistens sogar aus biologischem Anbau. Zu den Hauptproduzenten zählen unter anderem Italien, Frankreich, Rumänien und Österreich. 

Unser Favorit: Im tibits bieten wir euch für euren Kaffee oder Chai die Soya-Mandelmilch von Soyana an. Die Milchalternative ist cremig und lässt sich optimal aufschäumen. Ausserdem punktet sie auch mit inneren Werten: Sowohl die Mandeln wie auch die Sojabohnen, stammen aus biologischer Landwirtschaft aus Norditalien und Südösterreich.

Hafer ist robust und gedeiht in Europa.

Haferdrink

Er ist der beliebteste unter den Milchalternativen: der Haferdrink. Wie auch Sojadrink ist die Milchalternative eine Alleskönnerin: Sie schmeckt im Müesli, eignet sich zum Backen und Kochen und ist auch optimal für den Kaffee geeignet. Seinen süsslichen Geschmack hat Haferdrink nicht etwa, weil Zucker beigefügt wird, sondern, weil bei der Herstellung die Stärke des Hafers durch Fermentierung in Zucker abgebaut wird. Hafer hat zahlreiche ökologische Vorteile: Er ist robust und wird praktisch überall in Europa angebaut, wodurch die Transportwege relativ kurz sind. Mittlerweile sind hierzulande auch einige Haferdrinks erhältlich, die einheimischen Hafer enthalten.

Unser Favorit: Wir verwenden im tibits einen Barista Bio-Haferdrink, den wir gemeinsam mit dem Schweizer Unternehmen Soyana entwickelt haben. Dieser lässt sich besonders gut aufschäumen und ist deshalb optimal für Cappuccino & Co. geeignet. 

Tipp: Im Handel sind spezielle Barista Versionen erhältlich. Damit gelingen euch Cappuccino und Latte Macchiato wie vom Barista. Wer von einer Glutenunverträglichkeit betroffen ist, sollte darauf achten, dass der Haferdrink mit einem «glutenfrei» Gütesiegel gekennzeichnet ist, da Hafer nur dann 100 % glutenfrei ist, wenn er getrennt von anderem Getreide angebaut und mit separaten Maschinen geerntet und verarbeitet wird.

Mandeldrink ist auch mit Bio-Mandeln aus Europa erhältlich.

Mandeldrink

Mandeldrink schmeckt leicht süsslich und hat einen leichten Marzipan-Geschmack. Er eignet sich zum Backen und Kochen, schmeckt im Smoothie und im Kaffee. Je nach Marke lässt er sich auch Aufschäumen. Ausserdem ist Mandeldrink von Natur aus glutenfrei und somit auch für Personen mit Zöliakie geeignet, sofern er mit dem «glutenfrei» Label gekennzeichnet ist. 

Tipp: Wir empfehlen euch, Produkte mit europäischen Bio-Mandeln zu bevorzugen. Mandeln aus den USA stammen vorwiegend aus Kalifornien. Da Mandeln sehr viel Wasser benötigen, belastet der Anbau die Umwelt in den ohnehin sehr trockenen Gebieten stark. Ausserdem sterben dafür sehr viele Bienen, die für die Bestäubung der Mandelbäume in den Monokulturen eingesetzt werden. Dies unter anderem auch darum, weil in Kalifornien für den Mandelanbau sehr viel Pestizid eingesetzt wird.

Reisdrink schmeckt im Smoothie oder Müesli.

Reisdrink

Reisdrink eignet sich für alle, die es gerne eher süss mögen. Bei der Herstellung wird die Reisstärke bei der Fermentation in Zucker abgebaut, wodurch die Milchalternative ihren typischen, süsslichen Geschmack erhält. Reisdrink eignet sich gut für die Zubereitung von Shakes, Smoothies oder Desserts, lässt sich jedoch nicht aufschäumen. Die Milchalternative ist ausserdem von Natur aus glutenfrei.

Tipp: Im Handel sind auch Reisdrinks mit italienischem Reis erhältlich, durch die kürzeren Transportwege haben diese Produkte eine noch bessere Ökobilanz.

tibits - Milchalternativen im Geschmacksvergleich

Wie findet ihr die beste Milchalternative ?

Nebst den hier vorgestellten Alternativen gibt es noch unzählige mehr: Dinkel-, Lupinen-, Haselnuss- oder Erbsendrink, um nur einige zu nennen. Ausserdem existieren mittlerweile auch zahlreiche Mischgetränke wie zum Beispiel Reis-Haselnussdrink sowie Varianten mit Vanille, Schokolade oder Kaffeegeschmack. Viele Hersteller reichern ihre Pflanzendrinks ausserdem mit Calcium sowie Vitaminen (B2, B12, D) an, was helfen kann, den Tagesbedarf an den verschiedenen Vitaminen und Mineralien zu decken.

Bei der Wahl der Milchalternative lasst ihr euch am besten von eurem Geschmack leiten, da es aus Umweltschutzgründen nur geringe Unterschiede zwischen den verschiedenen Alternativen gibt. Und nicht zuletzt empfiehlt es sich, verschiedene Marken und Sorten zu probieren, da der Geschmack auch von Hersteller zu Hersteller variieren kann.

Wieso schadet Kuhmilch der Umwelt?

Die Herstellung von Kuhmilch ist nicht nur aus ethischer Sicht problematisch, sondern auch aus ökologischer: Milchkühe sind für 34 % aller landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen in der Schweiz verantwortlich. Dies liegt einerseits daran, dass Kühe beim Wiederkäuen grosse Mengen an Methan, einem klimaschädlichen Gas, ausstossen. Anderseits belastet auch die Futterproduktion das Klima enorm.

Wie wird die Ökobilanz eines Produktes berechnet?

Um zu berechnen, wie umweltfreundlich ein Produkt ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Eine ist beispielsweise die «Lebenszyklusanalyse», die auch als Ökobilanz bekannt ist. Bei diesem Vorgehen werden alle Umweltauswirkungen eines Produktes berücksichtigt: von seiner Herstellung über die Nutzung bis hin zur Entsorgung. In der WWF-Studie wurden folgende Parameter für die Beurteilung berücksichtigt: Landwirtschaft, Transport, Verarbeitung, Verpackung, Handel sowie Entsorgung.

Quellen: WWF Schweiz, Bio Suisse, EAT-Lancet Comission (Planetary Health Diet), Soyana.

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